Ein-Mann-Stück „Sibirien“ wird in Lübbertsfehn aufgeführt
Wilhelm Reuter aus Neermoor spielt im Sportheim sein preisgekröntes Schauspiel
Lübbertsfehn. Die Idee, dass der Nermoorer Wilhelm Reuter sein preisgekröntes Schauspiel „Sibirien“ in Lübbertsfehn bereits zum 36. und 37. Male aufführt, entstand vor wenigen Monaten im Beisammensein mit den „Wiekenspölern“. Im Mai 2019 präsentierten die Lübbertsfehntjer ihr plattdeutsches Theaterstück „Gendarms sünd ok bloot Minsken“. Das erste Mal in der fast 30jährigen Geschichte der Theatergruppe führte Wilhelm Reuter Regie. Engagiert wurde er durch neue Freundschaften beim historischen Theater in Timmel („Steerns över Timmel“). Nach der Spielzeit der Wiekenspöler stand fest, das die Bühne stehen bleibt und am 20. und 21. September 2019 das Ein-Mann-Stück „Sibirien“ aufgeführt wird.
Zum Stück:
Das Stück wurde 1989 von Felix Mitterer in Innsbruck verfasst. Es ist ein gesellschaftskritisches Stück. Inszeniert von der Wilhelmshavener Regisseurin Elke Münch, geht es in „Sibirien“ um einen alten Mann, der von seinen Angehörigen in ein Seniorenheim eingeliefert wurde und sich dort als Querulant unbeliebt macht. Eingesperrt fühlt sich der Senior wie damals als Kriegsgefangener, als er nach Sibirien deportiert wurde. Nun empfindet er sich von der ganzen Welt abgeschrieben. Seine Schwiegertochter habe dafür gesorgt, dass er ein zweites Mal deportiert wurde, diesmal ins Altenheim. Die Verwandtschaft ist daran schuld, dass er nach einer angeknacksten Hüfet seinen Lebensabend darin verbringen muss. Ebenso muss er sich ständig mit unfreundlichem Pflegepersonal herumplagen. Zu allem Überfluss fehlt dem alten Mann sein geliebter Hund und zusehends schwinden seine Kräfte.
Regisseurin Elke Münch und Schauspieler Wilhelm Reuter ist es wichtig, dass nicht über deutsche Altenheime geurteilt wird. Das Stück ist Ende der 80er Jahre geschrieben worden. Die Betreuung von alten Menschen in Deutschland hat heutzutage einen hohen Standard. Trotzdem soll das Stück die Zuschauer zum Nachdenken anregen. Mit der Niederdeutschen Bühne Wiesmoor und dem Stück „Sibirien“ wurde Wilhelm Reuter mit dem Willy-Beutz-Schauspielpreis ausgezeichnet.
Die Zuschauer werden das erste Mal in der Geschichte des Lübbertsfehntjer Theaters keinen Grund zum Lachen haben. Bisher sind sogar einige Tränen während des Stückes geflossen.
Gespielt wird am 20. und 21. September 2019 im Sportheim Lübbertsfehn. Der Eintritt kostet 10 Euro pro Karte. Karten gibt es bei Magret Köllmann unter 04945/1418.
Weitere Informationen auch im Facebook Netzwerk „Wiekenspöler Lübbertsfehn“